“Wie neugeboren durch modernes Ayurveda”: Endlich wird alles einfacher!
May 15, 2018Das Thema Ayurveda beschäftigt und begeistert mich schon einige Jahre. Dieses Jahr begegnet es mir jedoch aus irgendeinem Grund überall. Was prima ist, denn jedes Mal, wenn ich mich mit Ayurveda beschäftige, habe ich das Gefühl, ich lerne und begreife ganz grundsätzliche Dinge neu – über mich und über überhaupt alles. Kürzlich habe ich mich von dem Buch “Wie neugeboren durch modernes Ayurveda” sogar überzeugen lassen, eine ayurvedische Stoffwechselkur zu beginnen. Etwas, das ich vorher nie erwägt habe. Und: Ich bin endgültig begeistert.
Wie ich auf die Idee kam, mich mit Ayurveda zu beschäftigen
Alles begann, als ich wegen unterschiedlicher Wehwehchen – und auch etwas aus Neugier – einen Ayurveda-Heilpraktiker aufsuchte. Und dieser mich dann auf allen Ebenen analysierte, meine Konstitution bestimmte, mich mit unterschiedlichen Kräutern und Gewürzen versorgte, mir sagte, was ich essen soll und vor allem wie.
Er ging meine unterschiedlichen Probleme mit einer Ganzheitlichkeit an, die ich bis dato nicht kannte. Die Psyche wurde ebenso betrachtet, wie die Zunge, meine Verdauung aufs Kleinste analysiert, ebenso wie meine Haut und mein Puls.
Und die Ergebnisse waren ebenso ganzheitlich wie erstaunlich. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, selbst in der Hand zu haben, wie ich mich fühle, in dem ich bewusst(er) auswähle, was ich esse und wie. Und obwohl die Befolgung seiner Ratschläge nicht immer ganz einfach war, lohnte sie sich: Nach und nach fühlte ich mich immer besser, meine Verdauung regulierte sich, meine Haut wurde besser, mein Kopf klarer und meine Stimmung hellte sich auf. Irgendwann fühlte ich mich so gut, dass ich keine neuen Termine mehr brauchte, mein neuerlangtes Wissen selbstständig in mein Leben integrierte… und mich viel nachhaltig besser fühlte. Angefixt las ich verschiedenene Bücher zum Thema und legte mir nach und nach eine “Ayurveda-Brille” zu, die ich seither nicht richtig wieder abgesetzt habe. Nicht zuletzt deshalb habe ich auch meine Yogatherapie-Ausbildung begonnen, bei der Ayurveda eine maßgebliche Rolle spielt.
Und doch habe ich das Ganze natürlich irgendwann wieder schleifen lassen. Denn obwohl Ayurveda als „die Lehre vom Leben“ eigentlich untrennbar mit buchstäblich allem verbunden ist, braucht es immer wieder eine Extra-Portion Mühe und hier und da auch etwas Mut, sich „ayurvedisch günstig“ zu verhalten… Etwa im Restaurant konsequent warmes Wasser zu bestellen, statt kaltes. Die Restaurant-Karte mit Blick auf die eigene Konstution und entsprechend passenden und unpassenden Lebensmitten zu lesen. Essen grundsätzlich nicht wiederaufzuwärmen. Oder sich idealerweise mittags ein Menü mit allen fünf Geschmacksrichtungen inklusive Chutney zu zaubern.
Ayurveda für meine Welt
Umso froher war ich als, ich neulich die Gelegenheit hatte, meinen Ayurveda-Heilpraktiker von damals, Michael Rohrschneider, in meinem Yoga-Studio Inmir in Altona wiederzutreffen. Er gab dort einen ganztägigen Workshop zum Thema „Ayurvedische Lebensweise“, an dem ich teilgenommen habe und der viel Wissen aufgefrischt und viel neues Wissen gebracht hat. Ayurveda bleibt für mich hochspannend und auch heute noch sehr aktuell. Die Tatsache, dass es im Ayurveda um die Gesunderhaltung des Körpers und damit die Vermeidung von Krankheiten geht, leuchtet mir nicht ein, es verblüfft mich immer wieder, dass unser klassisches schulmedizinisches System da so anders tickt, hier geht es ja immer eher um die Linderung und Unterdrückung von Krankheitssymptomen.
Der Workshop hat mir dies nochmal vor Augen geführt. Das Problem, dass es mir aber nicht gelingt, mich auf Dauer so günstig zu verhalten, dass mein Körper aus ayuvedischer Sicht im Gleichgewicht bleiben kann, sah ich immer noch nicht ganz gelöst. Aber ich kam ihm näher.
Der wirkliche Durchbruch kam dann ein paar Tage später, als ich die von mir sehr geschätzte Ingy Gamal, Yogalehrerin in Hamburg, zum Mittagessen traf. Sie musste direkt loswerden, dass sie gerade ein Buch läse, das sie mir unbedingt empfiehle und das, ihrer Meinung nach, „jeder lesen sollte, vor allem jeder Arzt!“ Der Titel: „Wie neugeboren durch modernes Ayurveda“, geschrieben von Kulreet Chaudhary. Sie erzählte mir von einer Stoffwechselkur, die das Buch beschreibt und die sie gerade ausprobiert. Die Idee dabei ist, dass man erstmal gar keine seiner gewohnten Verhaltensweisen verändert, sondern sie lediglich um gesunde Verhaltensweisen ergänzt. Und darüber innerhalb des vierstufigen Programms eine so positive Veränderung der Biochemie im Körper erzielt, dass man die doofen Angewohnheiten von ganz alleine ablegt, weil man das Bedürfnis danach verliert. Nichts weglassen und trotzdem viel besser fühlen? Das klang doch mal spannend!
Ich habe mir das Buch also direkt besorgt und, was soll ich sagen: Es sollte wohl tatsächlich jeder lesen! Das Buch ist von einer Neurologin geschrieben, die klassisch Schulmedizinerin ist, aber aufgrund eigener Beschwerden irgendwann angefangen hat, sich mit Ayurveda zu beschäftigen. Und damit zu ihren Wurzeln zurückzukehren, denn ihr Großvater war bereits Ayurveda-Arzt in dem indischen Dorf, aus dem ihre Familie stammt. Das ist aber eher romantisches Beiwerk. Sie hat jedenfalls irgendwann festgestellt, dass die ayurvedisch günstigen Verhaltensweisen, die sie sich selbst (wieder) anerlernte ihr wahnsinnig gut taten – und auch ihren Patienten, denen sie sanft Hinweise in diese Richtung gab. Also begann sie, auch Ayurveda intensiv zu studieren und in ihre Arbeit zu integrieren. Um ihren neurologischen Patienten zu helfen, entwarf sie u.a. ein sanftes Stoffwechselprogramm, das die Biochemie des Körpers regulieren sollte und das wohl auch sehr erfolgreich getan hat. Was sie noch beobachtete war jedoch, dass ihre Patienten außerdem noch überschüssiges Gewicht verloren, ihre Haut besser wurde, Verdauungsprobleme sich legten und sie das Gefühl hatten, klarer denken konnten.
Ayurveda: Mach mich neu!
Das Buch verbindet ihr fundiertes schulmedizinisches Wissen nun auf eine wahnsinnig spannende, unterhaltsame und doch sachliche Weise mit sehr konkreten ayurvedisch günstigen Ratschlägen, und im Kern geht es um genau dieses Stoffwechselprogramm, aufgeteilt in vier Phasen. In jeder Phase ergänzt Du Dein gewohntes Verhalten um zwei bis vier ayurvedisch sinnvolle Verhaltensweisen. Dadurch regulierst Du Deine Biochemie und die Zusammensetzung Deiner Darmbakterien so, dass Dein Körper insgesamt ins Gleichgewicht gerät und besser läuft. Erst im letzten Teil des Buches, und “nach dieser Kernsanierung des Körpers”, geht sie auf die klassischen Konstitutionslehre des Ayurveda ein und damit die Idee, dass jeder Mensch einen anderem Typen entspricht, der die für ihn optimale Lebens- und Ernährungsweise beeinflusst. Zu diesem Zeitpunkt sollte man aber bereits ohnehin ein so gutes Gefühl für sich, seinen Darm und seine Bedürfnisse haben, dass man gar nicht mehr so viel Anleitung braucht. Die Verbindung zum eigenen Bauchgefühl wird also direkt gestärkt, über den Stoffwechsel und der Veränderung des Mikrobioms, d.h. der Zusammensetzung der Bakterien im Darm. SO spannend!
Ich habe natürlich direkt angefangen mit dieser Kur, obwohl ich eigentlich nicht wirklich abnehmen möchte (wobei: ein, zwei Kilo wären natürlich ganz nett) und auch noch nie darüber nachgedacht hatte, eine “Stoffwechselkur” zu machen. Seiteinigen Wochen befinde ich in Phase 1: Das heißt, dass ich mir jeden morgen einen Tee aus Fenchel-, Koriander- und Kreuzkümmelsamen koche und diesen über den Tag verteilt trinke, abends Triphala-Tabletten nehme (bestehend aus drei uralten indischen Beerensorten, die jeweils super sind für alles – was genau steht in dem Buch), jeden zweiten Tag Flohsamen und Leinmehl in Wasser aufgelöst trinke und mir morgens eine Trockenmassage gönne. Zugegeben: Letzteres mache ich nicht so regelmäßig. Den Rest aber schon und was ich merke ist, dass ich andauernd gefragt werde, ob ich abgenommen habe (habe ich anscheinend wirklich!?), dass mich extrem gut konzentrieren kann, dass meine Verdauung besser funktioniert und, für mich das allercoolste: Dass ich meinen Heißhunger auf Süßigkeiten fast vollständig abgelegt habe! Und dass ich von alleine kleinere Portionen esse und zufrieden bin. Ohne, dass ich versucht hätte, mir das ein oder andere abzugewöhnen! Das finde ich wirklich sensationell und führe ich darauf zurück, dass mein Körper langsam anscheinend wirklich in ein neues Gleichgewicht findet und die richtigen Darmbakterien den Ton angeben und nicht länger die falschen (wem das zu abstrakt klingt, der sollte erst Recht das Buch lesen). Ich habe das Gefühl, ich habe einen noch direkteren Draht zu meinem Körper und fühle ingesamt besser, was gut für mich ist und was nicht.
Langsam könnte ich natürlich auch in die nächste Phase starten, aber ich fühle mich in der ersten schon so wohl, dass ich sie gerne weiter auskosten möchte. Und dann freue ich mich schon darauf zu sehen, was mich danach noch erwartet. Ich hätte es nie gedacht, aber: Die Kur macht mir Spaß, weil die Ergebnisse so deutlich sind und Lust auf mehr machen.
Aus meiner Begeisterung heraus habe ich das Buch natürlich auch im „wahren Leben“ schon so gut wie jedem weiterempfohlen, der lange genug stehen geblieben ist, um mir zuzuhören. So machen inzwischen schon viele Freunde und deren Freunde und Bekannte mit und sind allesamt ebenso positiv überrascht über die einfachen Erfolge, die erzielt werden, wenn man seinem Körper bewusst ein bisschen bei der Regulation hilft. Und empfehlen das Buch ihrerseits weiter.
Daher traue ich mich nun auch auf diesem Wege zu sagen: Jedem, der unterschiedlichen Entzündungsprozessen, Verdauungsproblemen, aber auch anderen gesundheitlichen Problemen leidet und jedem, der sein Wohlbefinden und auch seinen Körper und seine Verbindung zu ihm neu entdecken möchte, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Hier der Amazon-Link dazu.
Einen Blick in das Inhaltsverzeichnis könnt Ihr außerdem auf der Seite des Riva-Verlags werfen.
Und nein, dieser Beitrag ist in keinster Weise gesponsert, ich bin mit der Autorin nicht verwandt oder verschwägert, ich habe mir das Buch und überhaupt alles dazu selbst gekauft und würde es jederzeit wieder tun. 🙂 Viel Spaß Euch, wenn Ihr es auch ausprobieren mögt. Schaden wird es Euch nicht.